Friedrich Achleitner

Friedrich Achleitner, geboren am 23. 5. 1930 in Scholchen (Oberösterreich), besuchte in Salzburg die Bundesgewerbeschule, an der er 1949 seine Maturaprüfung ablegte. Studium in Wien an der Akademie der Bildenden Künste, in der Meisterklasse für Architektur; nach dem Studienabschluss 1953 fünf Jahre freischaffender Architekt in Wien. Von 1958 bis 1962 versuchte er, als freier Schriftsteller zu leben; schon 1955 war er zur Wiener Gruppe (H.C. Artmann, K.Bayer, G.Rühm, O.Wiener) gestoßen. Seit 1963 Dozent, später Professor für Geschichte der Architektur an der Wiener Kunstakademie; führte in Wien das Genre der „Architekturkritik“ in das Feuilleton der Tageszeitungen ein. Seit 1998 Emeritus. Achleitner war Gründungsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München. 2010 erhielt er das Ehrendoktorat der Kunstuniversität Linz. Er starb am 27. 3. 2019 in Wien.

*  23. Mai 1930

†  27. März 2019

von Manfred Mixner und Christoph Schmitt-Maaß

Essay

Seit etwa Mitte der fünfziger Jahre schreibt Friedrich Achleitner literarische Texte, dennoch ist sein Werk leicht überschaubar: „Meine literarischen Arbeiten nehmen in meinen Tätigkeiten den geringsten Raum und (für mich) den größten Stellenwert ein“, sagte er in einem Gespräch mit Klaus Peter Dencker. Das liegt zum einen sicherlich am Desinteresse Achleitners an narrativer oder deskriptiver Diskursivität, er zieht ...